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Letzte Chance für Rückschnitte

Jetzt ist die letzte Möglichkeit für einen Rückschnitt! Aber welchen Rückschnitt vornehmen? Mehr Infos gibt's hier!

Das Bundesnaturschutzgesetz regelt bundesweit einheitlich, dass in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September Bäume, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze nicht abgeschnitten oder beseitigt werden dürfen. Diese Schutzbestimmungen sollen dazu beitragen, die Lebensräume bestimmter Arten zu schützen und so die biologische Vielfalt zu erhalten. Beispielsweise sind Vogelarten auf Bäume, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze als Nist- und Brutplatz angewiesen. Dazu kann ein zeitlich ungünstiger Rückschnitt Blütenbildung hemmen, auf die viele Insekten angewiesen sind. Aber vorsicht: informieren Sie sich vorab zusätzlich auch noch über genauere Regularien die für Ihre Kommune gelten.

Das bedeutet, dass Sie im Februar die letzte Chance zum Rückschnitt haben, bevor Sie eine Pause einlegen müssen. Wenn Sie sich den Schnitt vorgenommen haben, warten Sie nicht mehr zu lange!

10.02.2025, 11:08:18
- FH

Unempfindlich für Rrückschnitt:

Hier ist eine Liste von Pflanzen, die einen großzügigen Rückschnitt gut vertragen und in Deutschland häufig angebaut werden: Bäume & Sträucher:

Gehölze:
  • Hainbuche (Carpinus betulus) – Sehr schnittverträglich, ideal für Hecken
  • Rotbuche (Fagus sylvatica) – Verträgt starke Rückschnitte, treibt gut aus
  • Feldahorn (Acer campestre) – Extrem schnittfest, ideal für Form- und Heckenschnitt
  • Liguster (Ligustrum vulgare) – Sehr schnittverträglich, ideal für Hecken
  • Eibe (Taxus baccata) – Treibt auch aus altem Holz gut wieder aus
  • Hartriegel (Cornus alba, Cornus sanguinea) – Starker Rückschnitt fördert frischen Austrieb
  • Sommerflieder (Buddleja davidii) – Verträgt radikale Rückschnitte, blüht am neuen Holz
  • Rosen (Rosa spp.) – Je nach Sorte oft sehr schnittverträglich

Stauden:
  • Phlox (Phlox paniculata) – Starker Rückschnitt fördert dichten Wuchs
  • Storchschnabel (Geranium spp.) – Treibt nach Rückschnitt kräftig neu aus
  • Astern (Aster spp.) – Blühen üppig nach Rückschnitt im Frühjahr
  • Salbei (Salvia nemorosa) – Rückschnitt nach der Blüte fördert neue Blüten
  • Lavendel (Lavandula angustifolia) – Jährlicher Rückschnitt hält ihn kompakt
  • Katzenminze (Nepeta spp.) – Schnitt nach der Blüte regt zweite Blüte an

Kletterpflanzen:
  • Clematis (Clematis viticella, Clematis texensis) – Starker Rückschnitt je nach Sorte sinnvoll
  • Wilder Wein (Parthenocissus quinquefolia) – Extrem schnittverträglich
  • Geißblatt (Lonicera periclymenum) – Schnitt fördert dichten Wuchs

Nutzpflanzen:
  • Himbeeren (Rubus idaeus) – Je nach Sorte jährlicher oder starker Rückschnitt notwendig
  • Brombeeren (Rubus fruticosus) – Tragen nur an den neuen Ruten gut
  • Johannisbeeren (Ribes spp.) – Starker Rückschnitt fördert Fruchtbildung
  • Weinreben (Vitis vinifera) – Regelmäßiger, starker Rückschnitt wichtig für den Ertrag
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Empfindlich für Rückschnitt:

Hier sind einige Pflanzen, die empfindlich auf einen starken Rückschnitt reagieren und bei denen man eher vorsichtig sein sollte: Bäume & Sträucher (schlecht schnittverträglich)

Gehölze
  • Walnuss (Juglans regia) – Empfindlich gegenüber starken Schnitten, blutet stark
  • Birke (Betula spp.) – Blutet im Frühjahr stark, empfindlich gegen große Schnittwunden
  • Ahorn-Arten (Acer spp., außer Feldahorn) – Bluten stark, neigen zu Fäulnis nach Rückschnitt
  • Magnolie (Magnolia spp.) – Verträgt nur sehr leichte Formschnitte, treibt schlecht aus altem Holz
  • Kirsche & Pflaume (Prunus spp.) – Schnitt nur im Sommer ratsam, da sonst Infektionsgefahr (z. B. Gummifluss)
  • Rhododendron (Rhododendron spp.) – Treibt schlecht aus altem Holz aus, vorsichtig zurückschneiden
  • Zypressen (Cupressus spp.) & Scheinzypressen (Chamaecyparis spp.) – Treiben aus altem Holz nicht mehr aus
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens, bei starkem Rückschnitt) – Erholt sich langsam oder treibt unregelmäßig aus

Stauden & Kräuter (empfindlich bei starkem Rückschnitt)
  • Pfingstrose (Paeonia spp.) – Blütenbildung leidet bei falschem oder zu starkem Rückschnitt
  • Farne (z. B. Wurmfarn, Dryopteris spp.) – Zu tiefer Rückschnitt kann Pflanze schwächen
  • Christrose (Helleborus niger) – Zu starker Rückschnitt kann Blütenbildung hemmen

Kletterpflanzen (schlecht schnittverträglich)
  • Glyzinie (Wisteria spp.) – Radikalschnitt kann Blütenbildung für Jahre verhindern
  • Efeu (Hedera helix, alte Pflanzen) – Verträgt nur mäßigen Rückschnitt, treibt nicht immer gleichmäßig aus

Nutzpflanzen (empfindlich gegenüber starkem Rückschnitt)
  • Pfirsich & Aprikose (Prunus persica, Prunus armeniaca) – Sehr empfindlich für Krankheiten nach starkem Schnitt
  • Feige (Ficus carica) – Kann nach starkem Rückschnitt schlecht austreiben
  • Holunder (Sambucus nigra, ältere Pflanzen) – Verjüngungsschnitt ist möglich, aber radikale Rückschnitte schwächen die Pflanze

💡 Tipp: Grundsätzlich gilt: Immer nach dem richtigen Zeitpunkt und der passenden Schnitttechnik für jede Pflanze schauen!
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